Warum tragen wir am Bergischen Internat eine Schuluniform/Schulkleidung?

  1. Geschichte der Schuluniform
  2. Schuluniform
    1. Pro Schuluniform
    2. Argumente für Schuluniformen
  3. Schulkleidung ist keine Schuluniform
  4. Individuelle Schulkleidung

Immer mal wieder wird in Deutschland das Thema Schuluniform debattiert. Was in Großbritannien und vielen anderen Staaten der Welt seit vielen Jahrhunderten Tradition hat, konnte sich hierzulande (noch) nicht durchsetzen. Ein kleiner Überblick über die Geschichte der Schuluniform, ihre Verbreitung sowie Argumente dafür und dagegen.

Geschichte der Schuluniform

Im Vereinigten Königreich tragen Schüler bereits seit fast 500 Jahren Schuluniform. Heinrich VIII. setzte während seiner Herrschaft zu Beginn des 16. Jahrhunderts einheitliche Schulkleidung in Großbritannien flächendeckend durch. Die Christ’s Hospital School in London war die erste Schule in Europa, an der die Schüler in Einheitskleidung zum Unterricht erscheinen mussten. Christ’s Hospital war eine staatlich geförderte Schule, die Kindern aus ärmeren Familien eine bessere Schulbildung ermöglichen sollte. Bereits 1552 wurden die bis heute nur leicht abgeänderten bluecoats – lange, blaue Trenchcoat-Mäntel – dort eingeführt. Die Farbwahl der Schuluniform war nicht beliebig, ihr kam eine besondere Bedeutung zu: Blau war damals die günstigste Textilfarbe und sollte Demut und Bescheidenheit symbolisieren.

An Eliteschulen wie Cambridge steckte hinter der Einführung von Schuluniformen ein weiterer Gedanke: Die einheitliche Schulkleidung sollte die geistige Überlegenheit sowie die Zusammengehörigkeit der Schülerschaft zum Ausdruck bringen.

Schuluniform

Schulkleidung kann sich positiv auf die Schulgemeinschaft auswirken. Unter Umständen kann die Einheitskleidung an Schulen mit besonders homogenen Schülerkollektiven jedoch auch negative Effekte haben. Was spricht für, was gegen Schulkleidung?

Pro Schuluniform:

Für die Einführung von Schuluniformen sprechen viele Argumente: Das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Gemeinschaftsgefüge der Schüler wird gestärkt, der Teamgeist wird gefördert und die einheitliche Identität einer Schulgemeinschaft durch die Schuluniform als Alleinstellungsmerkmal geprägt. Zudem nimmt der Markendruck ab – Schüler können sich dank Schuluniform nicht mehr durch teure Designerkleidung übertrumpfen und die finanzielle Situation des Elternhauses ist durch die gemeinsame Schulkleidung nicht ersichtlich. Ein weiterer positiver Effekt: Durch das Tragen von Schuluniformen wird der Ausdruck der charakterlichen Individualität der Schüler gefördert – die Profilierung durch hochpreisige Markenklamotten ist dank Schulkleidung nicht mehr möglich.

Auf einen Blick – Pro Schuluniformen:

  • symbolisieren Zusammengehörigkeit
  • stärken den Teamgeist
  • verhindern das Wetteifern um teure Markenkleidung im Klassenzimmer
  • fördern die charakterliche Individualität der SchülerInnen

Schulkleidung ist keine Schuluniform

Es muss nicht unbedingt eine komplette Schuluniform sein, um der Zugehörigkeit zur Lehranstalt Ausdruck zu verleihen. Einzelne Teile einheitlicher Schulkleidung (Poloshirts, Jacken, Schals, etc.) erlauben eine Identifikation mit der Schule, ohne den Schülerinnen und Schülern den förmlichen Zwang einer Uniform aufzuerlegen.

Individuelle Schule – individuelle Schulkleidung

Gut gemachte Schultextilien und Schulmerchandising-Artikel geben den Schülern die Möglichkeit, sich mit ihrer Schule zu identifizieren – und den Schulverantwortlichen die Chance, das Außenbild ihrer Lehranstalt zu verbessern. Doch jede Schule ist anders – daher empfiehlt es sich, vom Design über die Produktion bis zum Vertrieb der Schulkleidung eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

...und hier kommt Lillis Style ins Spiel

                                           ...wir freuen uns auf Ihre Anfrage auf www.lillisstyle.de

Ihr Team 

 


Lilli´s Style SCHULKLEIDUNG

 

...Schulkleidung so individuell wie Ihre Schule

 


Pro SchuluniformenDie Schule ist kein Laufsteg

Einheitliche Kleidung in der Schule könnte helfen, Lästereien einzudämmen und den Schulhof zu befrieden. Ein Plädoyer für die Schuluniform.

Es kommt drauf an, wie man die Sache nennt. „Schuluniform?! Was soll ich mit ner Uniform??“, schreit die Tochter auf, beim Frühstück nach ihrer Meinung zum Thema gefragt. „Aber wie war das dann neulich mit dem Skipulli, den ihr alle bekommen habt, kurz vor der Skifreizeit?“ Da nämlich, erinnert sich die Mutter, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Die Tochter war, wie praktisch alle anderen 100 Achtklässler, Feuer und Flamme gewesen für das Hoodie-Projekt, sie hatten diskutiert, wie das Logo aussehen sollte, und konnten am Schluss zwischen ein paar wenigen Farben wählen. 20 Euro für das Teil? Geschenkt! Die Skifreizeit ist zwar längst vorbei, aber es kommt immer noch vor, dass die Clique sich per Whatsapp abspricht: Leute, heute ziehen wir den Hoodie an. Wir gehören zusammen, wir sind ein Team: Das ist die kuschelige Botschaft, die man am Körper spürt.

Sprechen wir also mal nicht von Uniform. Das Wort führt in die Irre. Es geht hier nicht um Nordkorea, nicht um militaristische Gleichmacherei und Unterdrückung der Individualität von Kindern und Jugendlichen. Es geht um einheitliche Schulkleidung, die sich in vielen freiheitlichen Staaten – England, Kanada, Japan, USA – seit langem bewährt hat. Was würde uns eigentlich verloren gehen, entschlössen sich auch hierzulande mehr Schulen dazu?
Erst mal, aus persönlicher Erfahrung: Fehlen (und kein bisschen vermisst) würde bei uns zu Hause der allmorgendliche Stress der Tochter bei der Frage: Was ziehe ich heute an? Überhaupt: Fiele die Schule als täglicher Laufsteg weg, dürfte bei Jugendlichen generell einige Zeit und Aufmerksamkeit für anderes frei werden. Lange Youtube- und Instagram-Sitzungen, um die gerade angesagten Trends aufzusaugen, wären weniger zwingend. Und die Influencer mit Gurustatus im Social Web, die viel Geld machen, indem sie neue Marken als „Must have“ („Ohne kannst du nicht leben!“) definieren, verlören wenigstens einen Teil ihrer Macht. Kreativ entfalten könnten sich die Teenies trotzdem noch – bei der Wahl der Frisur, des Schmucks, der Freizeitklamotten.

Auf den Schulhöfen aber würde mit Einheitskluft die alltägliche Lästerei seltener. „Wie sieht die/der denn wieder aus?“ Das trifft oft jene, die sich regelmäßiges Shoppen und Zur-Schau-Stellen cooler Labels nicht leisten können, und wächst sich mitunter bis zum Mobbing aus. Dass gleiche Kleidung dagegen hilft, haben Studien aus den USA klar belegt: In Schulen, die sie einführten, nahmen Mobbing und auch sexuelle Übergriffe dramatisch ab.

Das Gemeinschaftsgefühl wuchs ebenso wie der gegenseitige Respekt – in dem Maße, in dem die Kleidung als (oberflächliches) Bewertungsraster wegfiel. Ähnliches hat auch die Gießener Justus-Liebig-Universität herausgefunden. Integrativ wirkt einheitliche Kleidung ohnehin: Kinder von Migranten und Flüchtlingen, deren Eltern andere kulturelle Traditionen mitbringen, können sich von Anfang an zugehörig fühlen. Und die Kosten für die Ausstattung müssen auch kein Problem sein. Für Familien mit wenig Geld müssen genauso Zuschüsse bereitstehen, wie es jetzt schon bei Schulausflügen und Klassenfahrten der Fall ist.

Die Frage sollte also nicht heißen: Schulkleidung – ja oder nein? Die Frage muss heißen: Warum haben wir sie nicht schon längst? Unser Skihoodie hat es gezeigt: Richtig angesprochen und einbezogen, sind die wichtigsten Beteiligten – die Schüler – jedenfalls begeistert dabei.